Toyota zeigt Renault RücklichterWas Autohersteller an ihren Autos verdienen
07.08.2013 · Eine neue Studie zeigt, was die Autohersteller je verkauftem Fahrzeug verdienen. Die Oberklassenhersteller stehen ganz oben. Unter den Massenherstellern verdient Toyota am meisten.
Von CHRISTOPH RUHKAMP
Europas Automarkt sackt im Jahr 2013 auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwanzig Jahren - und auch im letzten Drittel des Jahres dürfte es voraussichtlich keinen rasanten Aufschwung geben. Den in der ersten Jahreshälfte um 7 Prozent sinkenden Zulassungszahlen zum Trotz befinden sich die siechenden Autohersteller in Europa laut einer Studie jedoch auf dem Weg der Besserung. Mit Ausnahme von Renault dämmten alle Marken mit negativem Ergebnis ihre Verluste je Neuwagen im ersten Halbjahr ein, wie am Mittwoch aus einer Studie der CAR-Experten von der Universität Duisburg-Essen hervorgeht. Toyota verdient der Untersuchung nach mehr je verkauftem Fahrzeug als jeder andere Massenhersteller. Unter den Oberklasse- und Luxusherstellern steht beim Gewinn je Auto Porsche ganz an der Spitze. Die Analyse vergleicht die um Sondereffekte bereinigten Gewinne vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus dem reinen Autogeschäft - ohne Finanzierungssparten, Nutzfahrzeuge, Zulieferaktivitäten oder Immobiliengeschäfte - und setzt sie ins Verhältnis zum Fahrzeugabsatz.
Offenbar zahlen sich bei den europäischen Herstellern die Bemühungen zur Kostensenkung inzwischen aus. Im Oktober 2012 kündigte die Ford Werke GmbH die Schließung der Werke im belgischen Genk und im britischen Southampton an sowie die Aufgabe von Presswerk und Werkzeugbau im ebenfalls britischen Dagenham. Opel schließt das Werk in Bochum. Und Peugeot beendet die Fahrzeugproduktion am Standort Aulnay in der Nähe von Paris. Alle drei Hersteller wollen ihre Schließungspläne bis Ende 2014 umsetzen. Teilweise macht sich der Sparkurs aber auch schon jetzt in den Bilanzen positiv bemerkbar, indem er die Verluste im Europageschäft - wie im zweiten Quartal bei Ford, Opel und Peugeot - reduziert.
„Das Kerngeschäft der Autobauer wirft oft nicht die großen Gewinne ab, sondern Finanzdienstleitungen und andere Sparten prägen die Gewinne. Deshalb haben wir diese anderen Sparten einmal herausgerechnet“, sagt Studienautor Ferdinand Dudenhöffer. Einmal-Effekte, außerordentliche Gewinne oder Verluste, wie etwa Abwertung der Vermögensgegenstände seien ebenfalls ausgeschlossen. Es werde das rein operative Geschäft dargestellt. Damit würden die Gewinne oder Verluste aus dem reinen Fahrzeuggeschäft vergleichbar. Es zeige sich, dass bei Toyota der größte Gewinn je Fahrzeug vor Zinsen und Steuern anfällt. Toyota hat im ersten Halbjahr Jahr 2013 stolze 1800 Euro operativen Gewinn je Fahrzeug erwirtschaftet. Im Schnitt hat Toyota 19.990 Euro je verkauftem Neuwagen an Umsatz erzielt und damit eine Marge von 9 Prozent.
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