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Montag, 15. April 2013

Die EU will die Steuerzahler bei künftigen Bankpleiten besser schützen und stattdessen wohlhabende Sparer zur Kasse bitten

Montag, 15. April 2013
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Modell Zypern macht Schule
Die EU will die Steuerzahler bei künftigen Bankpleiten besser schützen und stattdessen wohlhabende Sparer zur Kasse bitten. Die Finanzminister haben am Wochenende in Dublin vereinbart, dass am Ende einer Haftungskette auch Einleger mit mehr als 100.000 Euro auf dem Konto für ihre Bank einstehen sollen, schreibt die » WirtschaftsWoche. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will laut » Süddeutsche Zeitung bei Bankenrettungen noch eine weitere Schutzwand für Steuerzahler hochziehen: Bevor bei der Schieflage einer Bank der Euro-Rettungsfonds ESM in Anspruch genommen werden könne, müsse nach den Aktionären, Gläubigern, großen Sparern und nationalen Abwicklungsfonds auch der betreffende Staat einspringen. Der solle 4,5 Prozent des Kapitalbedarfs übernehmen, bevor er überhaupt einen Hilfsantrag beim ESM stellen darf. Wer sein Geld zu Banken trägt, die hohe Renditen versprechen - wie es etwa die Geldhäuser auf Zypern taten und vor dem dortigen Systemzusammenbruch auch die auf Island - anstatt auf das Festgeldkonto der örtlichen Sparkasse, der müsse sich künftig des damit verbundenen Risikos bewusst sein, meint die » Welt. Die Sparer zur Kasse zu bitten, sei logisch und richtig, findet auch die » Frankfurter Allgemeine Zeitung: Wer jemandem Geld leiht, müsse damit rechnen, dass dieses Geld weg ist, wenn der andere pleitegeht. Laut » Spiegel sind auch führende Ökonomen davon überzeugt, dass Vermögende stärker zur Kasse gebeten werden sollten. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger rate den Regierungen Südeuropas zu einer Vermögensabgabe. "Die Reichen müssen dann zum Beispiel binnen zehn Jahren einen Teil ihres Vermögens abgeben."

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