Nicht erst die Nationalsozialisten liebten die Unterscheidung zwischen dem „schaffenden“ und dem „raffenden“ Kapital.
© JÜDISCHES MUSEUM FRANKFURT
1933 wurde das Foto mit antisemitischen Parolen versehen und in propagandistischen Lichtbild-Vorträgen gezeigt
Das Geschäft mit dem GeldReiche Juden
25.04.2013 · Antikapitalismus und Antisemitismus gehen seit jeher Hand in Hand. Aber Geschäfte mit Geld waren eben schon immer das Metier der Juden. Was soll daran verwerflich sein?
Von RAINER HANK
“Ich war der Ausbund an Kapitalismus und Spekulantentum“, hat Bubis die Angriffe gegen ihn kommentiert: „Die Linken waren irritiert, dass ich damals gesagt habe: Ja, ich spekuliere. Na und?“ Obwohl es in Frankfurt christliche, persische und jüdische Immobilienhändler gab - lauter Spekulanten -, wurde offenbar nur der Jude für wert befunden, als Symbolfigur des Kapitalismus vorgeführt zu werden.
Das hat eine lange Tradition: Antikapitalismus und Antisemitismus gehen seit jeher Hand in Hand. Der Soziologe und Ökonom Werner Sombart teilte Anfang des 20. Jahrhunderts die Wirtschaftsleute in zwei Gruppen ein: Auf der einen Seite gibt es jene kreativen, dem Konkreten verpflichteten Unternehmer, die echte Werte in der Realwirtschaft (Autos, Maschinen, Konsumgüter) schaffen.
Auf der anderen Seite stehen die kalkulierenden, ausschließlich am Geld interessierten, abstrakten Typen der Finanzwirtschaft, denen es nur um den Profit, aber nicht um die Sache geht: „Der Jude ist der perfekte Börsenspekulant“, heißt es bei Sombart: Juden sind Nomaden ohne Wurzeln, nichts als „Wüstenmenschen“. Nicht erst die Nationalsozialisten liebten die Unterscheidung zwischen dem „schaffenden“ und dem „raffenden“ Kapital.
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