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Sonntag, 14. April 2013

Griechenland hofft auf nächste Hilfstranche


SchuldenkriseGriechenland hofft auf nächste Hilfstranche

 ·  Griechenland steuert auf die nächste Hilfstranche der internationalen Geldgeber von zehn Milliarden Euro zu. Die Troika hat die Reformbemühungen abermals unter die Lupe genommen. Bis Montagabend sollen die letzten Details geklärt werden.
Griechenland kann Kreisen zufolge bald mit der nächsten Hilfstranche der internationalen Geldgeber von zehn Milliarden Euro rechnen. Die Troika aus Europäischer Union, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) habe die erste Prüfung der Reformbemühungen des Landes seit der letzten Zahlung im Dezember beendet, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person am Wochenende. Vize-Finanzminister Christos Staikouras sagte, er erwarte, dass die letzten Details mit der Troika bis Montagabend geklärt seien. Die Euro-Finanzminister und der IWF würden über die Ergebnisse dann im Mai beraten. Erst danach würde das Geld auch fließen.
Der Chef des Euro-Rettungsschirms, Klaus Regling, hatte am Freitag gesagt, dass Griechenland 2,8 Milliarden Euro erhalte, sollten die geforderten Eckpunkte erreicht sein. Darüber hinaus stehen 7,2 Milliarden Euro aus Anleihen zur Verfügung, um die Banken zu rekapitalisieren.
Insgesamt hat Griechenland seit dem ersten Rettungsprogramm 2010 bislang 200 Milliarden Euro an Hilfen bekommen. Die Gelder werden in einzelnen Tranchen ausgezahlt und das Land muss im Gegenzug Reformen umsetzen.
Im Dezember gaben die internationalen Geldgeber wegen mangelhafter Umsetzung der Reformen erst nach monatelangem Zögern die jüngste Tranche frei. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte nun beim Treffen der EU-Finanzminister und Notenbankchefs in Dublin, es gebe noch keine neue Entscheidung zu Griechenlands März-Tranche. Es seien noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt.
Staikouras sagte, Griechenland habe zugestimmt, 15.000 Angestellte des Öffentlichen Dienstes zu entlassen und so viele junge Menschen einzustellen wie möglich. Etwa 4000 Staatsangestellte würden bis Jahresende aus dem Dienst ausscheiden, weitere 11.000 im kommenden Jahr. Auch der Chef der Sozialisten, Evangelos Venizelos, gab sich zuversichtlich, bald eine Einigung mit der Troika zu erzielen.
Von 2010 bis 2015 muss Griechenland seinen Öffentlichen Dienst um rund 150.000 Mitarbeiter eindampfen - rund ein Fünftel aller Angestellten. Entlassungen sind allerdings ein sensibles Thema, da sich die Arbeitslosenquote auf einem Rekordhoch von 27,2 Prozent befindet. Die Wirtschaft schrumpft das sechste Jahr in Folge.

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