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Mittwoch, 19. Juni 2013

Branchentreffen von Hedgefonds-ManagernFinanz-Heuschrecken erwarten Comeback der Schuldenkrise

Branchentreffen von Hedgefonds-ManagernFinanz-Heuschrecken erwarten Comeback der Schuldenkrise

Mittwoch, 19.06.2013, 02:20
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dpaKrisenländer in Südeuropa bereiten der Hedgefonds-Branche Sorgen
Branchentreffen von Hedgefonds-ManagernFinanz-Heuschrecken erwarten Comeback der Schuldenkrise
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dpa Krisenländer in Südeuropa bereiten der Hedgefonds-Branche Sorgen

Wenn man den Managern der Hedgefonds-Branche Glauben schenkt, erwarten den Euroraum keine rosigen Zeiten: Die Heuschrecken rechnen mit einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise und weiteren Staatsrettungen. Besondere Sorgen bereitet aber auch ein Staat fernab der EU.
In der Hedgefonds-Branche stellen sich manche Manager auf eine erneute Verschärfung der europäischen Schuldenkrise ein. Das wurde am Dienstag auf dem Hedgefonds-Branchentreffens GAIM in Monaco deutlich. Die lockere Geldpolitik in der Euro-Zone könnte demnach dazu führen, die Schuldenprobleme einiger Länder und Banken zu übertünchen.

Galia Velimukhametova von der Man-Group -Sparte GLG sagte, eine Rettungsaktion wie in Zypern werde es wahrscheinlich wieder geben. In einigen südeuropäischen Märkten könnten Banken, die vor allem auf den Heimatmarkt konzentriert seien, wegen ausfallgefährdeter Kredite in die Bredouille geraten. Velimukhametova deutete an, dass sie diese Schwierigkeiten in Italien und Spanien sehe.

Sorgen über Japans lockere Geldpolitik
Philippe Gougenheim, Chef der in der Schweiz ansässigen Firma Gougenheim Investments, äußerte: „Die europäische Krise ist noch längst nicht vorüber.“ Die Defizite in Spanien und Frankreich seien höher als erwartet. In mehreren Ländern herrsche Rezession, und die Arbeitslosigkeit erreiche Rekordniveau. „Wir erwarten einen holprigen Weg für die europäischen Märkte“, sagte Gougenheim.

Sushil Wadhwani, Chef von Wadhwani Asset Management und früheres Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank von England, kritisierte, manche Politiker würden durch die Wertpapierkauf-Zusagen der Europäischen Zentralbank (EZB) in falscher Sicherheit gewiegt und hätten bislang keine Bereitschaft zu notwendigen Strukturreformen gezeigt. Am meisten beunruhige ihn aber die ultralockere Geldpolitik Japans. Die dortige Notenbank könne von der Politik dazu gebracht werden, viel zu viele Staatsanleihen aufzukaufen. Diese könne letztlich zu einer Destabilisierung der weltweiten Finanzmärkte führen, warnte Wadhwani.

Teufelskreis zwischen Bankpleiten und Staatsverschuldung
Unterdessen geht in der Europäischen Union die Diskussion um die Rekapitalisierung von Banken weiter. EU-Währungskommissar Olli Rehn hat die Euro-Finanzminister aufgefordert, sich möglichst schnell auf die Grundsätze und Regeln für eine direkte Bankenrekapitalisierung zu verständigen. Es sei wichtig, dass dies am Donnerstag beim Treffen der Euro-Gruppe geschehe, sagte Rehn am Dienstag vor Journalisten in Paris.

Mit der Möglichkeit zur direkten Bankenrekapitalisierung durch den Euro-Rettungsfonds ESM wollen die Euro-Länder den Teufelskreis zwischen Bankpleiten und Staatsverschuldung durchbrechen. Voraussetzung dafür ist die gemeinsame Aufsicht über die wichtigsten Banken durch die Europäische Zentralbank.
me/Reuters


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