MünchenDie deutschen Steuerzahler müssen nach Einschätzung des Ifo-Konjunkturexperten Kai Carstensen ihre Geldforderungen an Griechenland abschreiben. „Meine persönliche Prognose ist, dass wir nach der Bundestagswahl einen Schuldenschnitt sehen werden“, sagte Carstensen am Mittwoch in München. Griechenland stehe bei den Euro-Ländern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 207 Milliarden Euro in der Kreide. „Dieser Batzen, der wird es, um den dann gefeilscht wird.“ Private Gläubiger haben dem Land bereits einen Großteil der Schulden erlassen.
Während sich die Europäische Zentralbank (EZB) „mit großer Macht“ gegen einen Schnitt zulasten der bei ihr hinterlegten griechischen Staatsanleihen stemmen werde, müssten die Staaten bluten. „Es wird Tricks geben, wie man der Wahlbevölkerung das verkaufen kann, beispielsweise durch Inflation“, so Carstensen. Eine Alternative sieht der Wirtschaftsprofessor nicht: Bei unverändert hoher Staatsverschuldung gebe es für Griechenland kein Licht am Ende des Tunnels. Um Anreize für Reformen in dem Krisenland nicht verpuffen zu lassen, sei es sinnvoll, die Schulden nicht auf einmal zu streichen, sondern schrittweise.
Die deutsche Wirtschaft bleibt nach Einschätzung des Ifo-Instituts
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