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Freitag, 21. Juni 2013

Mehrere Zentralbanken wollen griechische Staatsanleihen in ihren Portfolios nicht erneuern.

Griechenland-Hilfe auf der KippeZentralbanken zieren sich

Sorge um Griechenlands Finanzlage: Mehrere Zentralbanken wollen griechische Staatsanleihen in ihren Portfolios nicht erneuern. Damit bekommt der IWF Probleme, weil er nur Geld bereitstellen kann, wenn die Finanzierung eines Rettungsprogramms im Voraus gesichert ist.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die finanzielle Zukunft Griechenlands steht erneut auf der Kippe, weil mehrere Zentralbanken der Eurozone die griechischen Staatsanleihen in ihren Portfolios offenbar nicht erneuern wollen. Wie aus Finanzkreisen verlautete, will die Mehrheit nationaler Zentralbanken in der Eurozone keine neuen Griechenland-Anleihen kaufen, wenn ältere Schuldenpapiere auslaufen. Die Notenbanken haben einem Insider zufolge Angst, es könnte so aussehen, als ob sie die klamme griechische Regierung finanzieren würden, was regelwidrig wäre.
Sollten die Zentralbanken tatsächlich weniger griechische Anleihen halten wollen, könnte das ein Loch in den griechischen Rettungsschirm reißen, und das wiederum könnte dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Probleme bereiten. Dieser ist einer der größten Geldgeber innerhalb des Rettungsprogramms für Griechenland. Er darf aber sein Geld nur dann zuschießen, wenn die Finanzierung eines Rettungsprogramms für ein Landes mindestens ein Jahr im Voraus gesichert ist.
Im vergangenen Jahr hatten die Staaten der Eurozone ein neues Rettungspaket für Griechenland geschnürt. Damals gingen sie davon aus, dass die nationalen Zentralbanken bis Ende 2016 griechische Staatsanleihen im Gesamtwert von 5,6 Milliarden Euro halten würden. Sie hatten einkalkuliert, dass Anleihen im Wert von 3,7 Milliarden Euro vor Ende 2014 auslaufen würden, dass die Zentralbanken diese aber um zwei Jahre verlängern würden.

"Nur ein Muskelspiel"

Die "Financial Times" hatte am Donnerstag berichtet, dass der IWF schon damit gedroht habe, seine Finanzhilfen an Griechenland Ende Juli einzustellen. Der Fonds teilte allerdings am selben Tag mit, dass er das Land weiter finanzieren werde, solange die Experten der Gläubiger-Troika ihre Prüfung der griechischen Finanzlage wie erwartet bis Ende Juli abgeschlossen haben.
Nach Angaben des IWF ist das Prüferteam jüngst zu dem Schluss gekommen, dass Griechenland einen "wichtigen Fortschritt" gemacht habe. Die politischen Gespräche würden Ende Juni weitergehen, fügte der Fonds hinzu. "Es bleibt Priorität für die griechischen Behörden, das Programm schnell zu erfüllen", teilte der IWF mit. "Wenn die Prüfung wie erwartet bis Ende Juli abgeschlossen ist, werden sich keine Finanzprobleme ergeben, weil das Programm bis Ende Juli 2014 finanziert ist."
Fachleute wiegelten ab. Sie rechnen nach eigenen Angaben nicht damit, dass der IWF die nächste Hilfszahlung für Griechenland blockiert. Griechenlands internationale Gläubiger dürften noch vor Sommer eine neue Finanztranche von rund 5 Milliarden Euro bewilligen, wozu der IWF rund 1,8 Milliarden Euro beisteuern würde. Einer der Sachkenner bemerkte, der IWF würde vor der nächsten Beurteilung der griechischen Reformfortschritte lediglich seine "Muskeln spielen lassen".
Quelle: n-tv.de , wne/DJ

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