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Dienstag, 25. Juni 2013

Der Streit um Reinhart/Rogoff in Grafiken

Der Streit um Reinhart/Rogoff in Grafiken

02.06.2013, 19:52 Uhr  ·  Der Ökonomenkrach um Staatsschuld und Wachstum kommt nicht zur Ruhe. Ein Überblick über den Stand der Debatte in Grafiken.
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Die Ökonomen-Debatte um den Zusammenhang von Staatsschuld und Wirtschaftswachstum kommt nicht zur Ruhe. Die Harvard-Ökonomen Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff haben ihr fehlerhaftes Papier korrigiert, wehren sich aber weiter gegen einige der Vorwürfe. Princeton-Ökonom Paul Krugman stichelt weiter. Gerade erst hat er den Stand der Debatte aus seiner Sicht zusammengefasst.
Auch in diesem Blogeintrag gibt es einen Stand der Dinge – weitgehend in grafischer Form. Deutlich wird zweierlei: Selbst die korrigierten Zahlen und Berechnungen zeigen, dass höhere Staatsschulden mit einem geringeren Wachstum einhergehen. Der Zusammenhang ist aber nicht mehr so deutlich wie ursprünglich von Reinhart und Rogoff aufgezeigt.
Darüber hinaus zeigt der grafische Vergleich, dass die Kritik der Ökonomen Thomas Herndon, Michael Ash und Robert Pollin an Reinhart und Rogoff in den Ergebnissen bei weitem nicht so dramatisch ausfällt, wie es in manchen Darstellungen anklang. Der Streit der Ökonomen ist eben vor allem auch ein Medienereignis.
Runde 1: Die Vorwürfe
Thomas Herndon, Michael Ash und Robert Pollin, im folgenden HAP abgekürzt, machen Reinhart und Rogoff (RR) im Kern drei Vorwürfe:
Vorwurf 1: Der Rechenfehler im Excel-Programm. RR hätten sich bei der Datenanalyse im Excel-Programm vertan, so dass fünf Länder (Australien bis Dänemark) im Endergebnis nicht berücksichtigt wurden.
Der Vorwurf stimmt, das ist sehr peinlich für Reinhart und Rogoff. In der Korrektur ihres Aufsatzes von 2010 haben sie en passant auch noch ein paar andere kleinere Ungenauigkeiten korrigiert.
Vorwurf 2: Einige andere Länderdaten, vor allem von Neuseeland, seien für einige Jahre “selektiv” ausgelassen worden – mit der impliziten Unterstellung, RR hätten das Ergebnis zu ihrem Vorteil verfälscht.
Das stimmt insoweit, dass RR Ende 2009, als sie ihre Analyse erstellten, an manchen Länderdaten Zweifel hatten und diese lieber wegließen – ohne das klar zu kommunizieren. Bei einigen Daten ist unklar, weshalb sie fehlten. Haben RR das bewusst getan, um sich einen Vorteil zu verschaffen? Das kann man wie HAP bösartig andeuten. Doch die RR-Erklärung, warum sie die Daten wegließen, klingt plausibel: Im Zweifel für den Angeklagten.
Vorwurf 3: Die Daten seien auf eine “unkonventionelle” Art und Weise zusammengefasst worden.
Hier steht Aussage gegen Aussage. Es geht um eine bestimmte Methode der Aggregation der Daten. HAP halten diese für ungewöhnlich, RR in Übereinstimmung mit anderen Ökonomen aber für normal und überlegen. Das ist eine ganz normale technische Debatte unter Ökonomen, die es üblicherweise nie in die Öffentlichkeit geschafft hätte.
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