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Montag, 3. Juni 2013

China, Indien und Pakistan bauen Atomarsenale aus

SIPRI-JAHRESBERICHTChina, Indien und Pakistan bauen Atomarsenale aus

Eine Welt ohne Atomwaffen? Die liegt in weiter Ferne. Denn die Atommächte modernisieren ihre Arsenale, berichtet das Friedensinstitut Sipri. Auch die Zahl sofort einsatzbereiter Sprengköpfe bleibt hoch.
Die Atommächte haben ihre nuklearen Arsenale 2012 weiter modernisiert. Quelle: ap
Die Atommächte haben ihre nuklearen Arsenale 2012 weiter modernisiert.Quelle: ap
StockholmDie Atommächte haben ihre nuklearen Arsenale 2012 weiter modernisiert. Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in seinem neuen Jahrbuch angab, wurden im vergangenen Jahr knapp 2000 Sprengköpfe auf einer hohen Bereitschaftsstufe gehalten und waren damit quasi ständig einsatzbereit.
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Alles in allem hielten die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan und Israel demnach 4.400 Atomwaffen im betriebsbereiten Zustand. Das entsprach dem Vorjahresstand. Mit diversen entweder schon laufenden oder geplanten Programmen sollten atomare Sprengköpfe sowie deren Trägersysteme an Bord von Flugzeugen und U-Booten sowie landgestützte Raketen modernisiert werden.
China, Indien und Pakistan haben nach Angaben des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (Sipri) ihr Atomwaffenarsenal im vergangenen Jahr ausgebaut. Die drei Atommächte hätten ihrem Bestand jeweils zehn zusätzliche Atomsprengköpfe hinzugefügt, teilten die Friedensforscher mit.
China sei „hoch intransparent“, wenn es um Atomwaffen gehe, hieß es weiter. Die zehn neuen Atomsprengköpfe seien als Teil eines Modernisierungsprozesses zu sehen, insgesamt verfüge China nun über 250 Atomsprengköpfe. China setze vermutlich einen „sehr geringfügigen Prozess zur Erweiterung„ seines Atomarsenals fort. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass China seine derzeitige Politik einer atomaren Abschreckung mit dem kleinstmöglichen Atomwaffenarsenal ändere.

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Russland und die USA setzten die Verringerung ihres Arsenals in Übereinstimmung mit dem START-Abrüstungsvertrag fort, erklärt SIPRI. Russland habe die Zahl seiner Atomsprengköpfe von 10.000 auf 8.500, die USA von 8.000 auf 7.700 verringert. Zugleich hätten beide aber - ebenso wie China, Großbritannien und Frankreich - entweder neue Trägersysteme für Atomwaffen stationiert oder angekündigt, solche zu entwickeln.
Der zuständige Sipri-Experte Shannon Kile meinte: „Es hat weiter wenig Anlass zu der Hoffnung gegeben, dass die Atomwaffen-Staaten wirklich bereit wären, ihre nuklearen Arsenale aufzugeben.“
Weltweit gibt es nach Schätzungen des schwedischen Instituts 17.265 Sprengköpfe, die entweder einsatzbereit, eingelagert oder bereits zur Verschrottung vorgesehenen sind. Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl um 1 700 gesunken. Hauptgrund dafür ist laut Sipri die Umsetzung entsprechender Vereinbarungen zwischen den USA und Russland.
Schwierig seien Informationen über Nuklearwaffen in Israel, Indien und Pakistan zu beschaffen, hieß es weiter. Sipri schätzt die Zahl indischer Atomsprengköpfe auf 90 bis 110, die der pakistanischen auf 100 bis 120 und der israelischen auf 80.
Großbritannien hat Sipri zufolge unverändert 225 Atomsprengköpfe, Frankreich 300 und Israel 80. Pakistan und Indien erhöhten ihre Zahl von 100 auf 110 beziehungsweise 90 auf 100.

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