NikosiaEZB-Präsident Mario Draghi nimmt den zyprischen Notenbankchef gegen Kritik in Schutz. Draghi warnte das gerade vor der Pleite bewahrte Land davor, mit den Untersuchungen gegen Panikos Demetriades womöglich gegen EU-Recht zu verstoßen. Das Parlament in Nikosia will die Rolle des zyprischen Zentralbankchefs, der in seiner Funktion auch Teil der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, bei der Banken-Krise auf der Mittelmeer-Insel genau unter die Lupe nehmen. Die Untersuchungen könnten zu seinem Rücktritt führen. Es soll geklärt werden, ob der seit Mai 2012 amtierende Demetriades das Parlament ausreichend und korrekt informiert hat.
In einem Brief mit dem Datum von Mittwoch, den Reuters einsehen konnte, kritisiert Dragi, dass das Parlament im Grunde ein Prozedere geschaffen hat, um Demetriades abzusetzen. Das sei ein ernstes Vorgehen, für das es nur bei sehr schwerwiegenden Vorwürfen eine Rechtfertigung gebe. Gehe es aber nur darum, politischen Druck aufzubauen, stehe dies der Unabhängigkeit der Zentralbanker entgegen. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu dem Vorgang ab.
Das Hilfspaket in Kürze
Anlegerschutz
Im Gegensatz zur ursprünglichen Fassung der Abmachung von Mitte März werden Konten mit Guthaben von weniger als 100 000 Euro nicht angerührt. Die geplante generelle Zwangsabgabe auf Konten entfällt.Endgültige Abmachung
Umfang
Zyprische Banken
Zypern musste wegen seiner maroden Banken gerade vor dem Kollaps gerettet werden. Die EU und der Internationale Währungsfonds haben dem Land Hilfen von zehn Milliarden Euro zugesagt, 13 Milliarden soll Zypern selbst aufbringen. Im Zuge der Rettung soll der überdimensionierte Banken-Sektor des Landes radikal schrumpfen.
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