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Mittwoch, 5. Juni 2013

VERTRAULICHES DOKUMENT IWF gibt Fehler bei Griechenland-Rettung zu

VERTRAULICHES DOKUMENTIWF gibt Fehler bei Griechenland-Rettung zu

Spektakuläres Eingeständnis: Der IWF räumt nach einem Medienbericht schwere Versäumnisse bei der Griechenland-Rettung ein. Man habe sich verrechnet und eigene Regeln gebeugt. Auch die EU-Kommission bekommt ihr Fett weg.
Der IWF geht mit den eigenen Krisenmaßnahmen in Griechenland hart ins Gericht. Quelle: dpa
Der IWF geht mit den eigenen Krisenmaßnahmen in Griechenland hart ins Gericht.Quelle: dpa
New YorkDer Internationale Währungsfonds (IWF) will offenbar schwere eigene Fehler im Umgang mit der Schuldenkrise in Griechenland zugeben. Wie das „Wall Street Journal“ am Mittwoch berichtete, ist ein öffentliches Eingeständnis geplant, das mit den Maßnahmen des IWF hart ins Gericht geht.
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Demnach habe der Fonds in den vergangenen drei Jahren die ernsten Auswirkungen des Sparprogramms auf die Wirtschaft in Griechenland unterschätzt. Zudem habe er eigene Regeln geweugt, um die Hilfspakete für das krisengeplagte Land in Höhe von insgesamt 240 Milliarden Euro überhaupt erst möglich zu machen. Auch die EU-Kommission habe Fehler gemacht.
Die Zeitung beruft sich auf ein als „streng vertraulich“ eingestuftes internes Papier. Noch an diesem Mittwoch, spätestens aber am Donnerstag, soll es demnach veröffentlicht werden.

EU-Prognosen für die Krisenländer

  • Frankreich
    Erstmals seit 2009 dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone in diesem Jahr wieder schrumpfen - wenn auch mit 0,1 Prozent nur minimal. "Die real verfügbaren Einkommen der Verbraucher schwächeln wegen der steigenden Arbeitslosigkeit und höherer Steuern", prophezeit die EU-Kommission. "Das anhaltend ungünstige Unternehmervertrauen dürfte die Investitionen weiter fallen lassen." 2014 wird ein Wachstum von 1,1 Prozent vorhergesagt, doch soll die Arbeitslosenquote trotzdem von 10,6 auf 10,9 Prozent steigen. Auch das Staatsdefizit soll im kommenden Jahr mit 4,2 Prozent etwas höher ausfallen als 2013 mit 3,9 Prozent, was den Schuldenberg auf 96,2 Prozent der Wirtschaftsleistung anschwellen lassen dürfte.
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Der IWF mit Sitz In Washington bildet gemeinsam mit EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) die so genannte Troika, die die milliardenschweren Rettungspakete für Griechenland bereitstellt und überwacht. Das südeuropäische Land war das erste Mitglied der Eurozone, das Hilfe von der internationalen Gemeinschaft bekam.
Einem ersten Paket im Jahr 2010 folgte Anfang 2012 ein zweites, nachdem sich die Rezession verschlimmert hatte und das Land weiter unter hohen Zinszahlungen ächzte. Im Gegenzug zu den Rettungspaketen fordert die Troika harte Sparrunden ein.
Wiederholt hat IWF-Chefin Christine Lagarde betont, mit dem Land gehe es aufwärts und die Maßnahmen der Troika hätten sich bewährt. Athen sei nun in der Lage, seine Schulden zurückzubezahlen. Laut dem vertraulichen IWF-Dokument aber könne das in Wahrheit niemand mit Sicherheit sagen.
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