WashingtonDas klamme Euro-Mitgliedsland Zypern kann aufatmen: Nach der Europäischen Union hat auch der Internationale Währungsfonds (IWF) die erste Tranche seiner Finanzhilfe für das angeschlagene Zypern freigegeben. Von rund einer Milliarde Euro zugesagter Mittel wurden am Mittwoch 86 Millionen Euro bewilligt, wie der IWF mitteilte. Mit dem Geld solle "das Finanzsystem des Lande stabilisiert werden", hieß es in einer Erklärung.
Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) hatte am Montag zwei von insgesamt neun Milliarden Euro ausgezahlt. Bis Ende Juni soll eine weitere Milliarde aus dem Rettungsfonds der Eurostaaten fließen. Zypern steht nach einer schweren Bankenkrise vor dem Bankrott und soll sich mit Hilfe des Rettungspakets von EU und IWF wieder sanieren.
Eckpunkte des Zypern-Hilfspakets
Finanzbedarf
Hier gab es zuletzt Irritationen. Im Juni vergangenen Jahres hatte Zypern Hilfen von gut 17 Milliarden Euro beantragt. Nach langen Verhandlungen steht nun fest, dass die internationalen Geldgeber „nur“ bis zu zehn Milliarden Euro Hilfskredite bereitstellen werden bis zum ersten Quartal 2016. Bis zu neun Milliarden kommen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM, eine Milliarde will der Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Verfügung stellen.Beitrag der Banken
Weitere Einnahmen und Reformen
Wirtschaftswachstum
Schuldenabbau und Etatsanierung
Haftungsanpassung
Portugal und Irland
Zyperns Regierung verpflichtete sich im Gegenzug, 13 Milliarden Euro aus eigener Kraft aufzubringen. Dazu soll unter anderem eine Abgabe von bis zu 60 Prozent auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro beim größten Geldinstitut Bank of Cyprus erhoben werden. Die zweitgrößte Bank, die Laiki-Bank, wird aufgelöst. Außerdem soll Zypern Steuern erhöhen und öffentliche Unternehmen privatisieren.
Zypern ist der jüngste Euro-Staat, der mit einem Kreditpaket aus dem Euro-Rettungsfonds ESM und vom IWF vor der Pleite bewahrt werden musste. Von den zehn Milliarden Euro Hilfe für Zypern übernimmt der ESM neun Milliarden Euro, den Rest steuert der IWF bei.
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