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Samstag, 18. Mai 2013

Am Ende hatte das Land für zehnjährige Titel sechs Prozent Rendite zahlen müssen.


Nach HerabstufungSlowenien erwägt Klage gegen Ratingagentur Moody’s

 ·  Das wirtschaftlich angeschlagene Land will die Ratingagentur Moody’s verklagen. Ende April hatten die Bonitätsprüfer die Kreditwürdigkeit Sloweniens auf „Ramschniveau“ herabgestuft.
© AFP„Die haben sich ungerechtfertigt in die Ausgabe slowenischer Staatsanleihen eingemischtt“: Ministerpräsidentin Alenka Bratusek
Wegen einer Herabstufung während einer laufenden Anleihenauktion will Slowenien die Ratingagentur Moody’s verklagen. Die Regierung erwäge rechtliche Schritte gegen die Bonitätsprüfer, sagte Ministerpräsidentin Alenka Bratusek der Zeitung „Vecer“ (Samstagsausgabe). „Keine Ratingagentur sollte das Recht haben zu tun, was sie getan hat“, wurde die Regierungschefin zitiert.
Am 30. April hatte Moody’s das strauchelnde Euro-Land auf „Ramschniveau“ (Ba1) herabgestuft. Eine tags zuvor gestartete Auktion mit Dollaranleihen musste deswegen für 48 Stunden unterbrochen werden. Trotzdem gelang es Slowenien, bei der Fortsetzung mit fünf- und zehnjährigen Anleihen umgerechnet 2,7 Milliarden Euro aufzunehmen, allerdings zu leicht höheren Zinsen. Am Ende hatte das Land für zehnjährige Titel sechs Prozent Rendite zahlen müssen.
Moody’s habe die Anleihe-Ausgabe unangekündigt und „ohne irgendeine Rechtfertigung behindert“, sagte Bratusek.
Interaktiv: Das Rating der wichtigsten Länder
Am Freitag hatte die Ratingagentur Fitch die Bonität des von seinem angeschlagenen Bankensektor bedrohten Landes um eine Stufe auf BBB+ gesenkt, als Begründung wurde der eingetrübte Wirtschaftsausblick genannt. Damit sieht Fitch Ljubljana aber noch immer drei Stufen besser als Moody’s. Gleichwohl könnte der Schritt das Geldleihen für Slowenien abermals teurer machen. Bislang versucht die Regierung, sich mit einem neu aufgelegten Sparprogramm am Markt zu halten und nicht unter den Rettungsschirm der Euro-Partner (ESM) schlüpfen zu müssen

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