Staatsanleihen
Deutschland überweist Athen 599 Millionen Euro
Griechenland kann sich inzwischen am Kapitalmarkt wieder Geld besorgen. Trotzdem zahlt Deutschland erstmals direkt Gelder an Athen aus – das sind EZB-Gewinne aus dem Verkauf griechischer Anleihen.
Die Bundesregierung überweist im Rahmen ihrer Euro-Rettungspolitik erstmals Geld aus dem Bundeshaushalt direkt an den Euro-Partner Griechenland. Nach einem Brief des Bundesfinanzministeriums an den Bundestags-Haushaltsausschuss sollen 599 Millionen Euro aus dem deutschen Etat nach Athen überwiesen werden.
Dabei handelt es sich um die Deutschland zustehenden Gewinne der europäischen Zentralbank aus dem Kauf griechischer Staatsanleihen. Diese werden an die Bundesbank ausgeschüttet, die wiederum ihren Überschuss teilweise an den Bundeshaushalt abführt.
Die Bundesregierung hatte erklärt, an der Krise Griechenlands nicht verdienen zu wollen. Ebenso verfahren die anderen Mitgliedsländer der Euro-Zone, insofern sie nicht selbst wie Griechenland vom Euro-Rettungsschirm gestützt werden.
Griechen bekommen 1,3 Milliarden am Geldmarkt
Griechenland konnte sich aber inzwischen auch ohne Hilfe der Partner wieder frisches Kapital besorgen. Athen lieh sich kurzfristig am Geldmarkt 1,3 Milliarden Euro, um Löcher in seinem Staatshaushalt zu stopfen. Der Zinssatz für den 26-wöchigen Kredit beträgt 4,2 Prozent nach 4,25 Prozent für einen vergleichbaren Kredit am 9. April, wie die Schuldenagentur PDMA in Athen mitteilte.
Athen plant für Mitte 2014 sich erstmals nach Ausbruch der schweren Finanzkrise größere Summen über längere Zeiträume zu leihen, wie aus Dies Kreisen des griechischen Finanzministeriums zu hören war. Noch sei es jedoch verfrüht, zu sagen, wann genau das sein werde.
Reuters/dpa/dma
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