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Mittwoch, 1. Mai 2013

Sloweniens Premier Alenka Bratusek wird den geplanten Anleihenverkauf nun doch nicht stoppen.


ANLEIHENVERKAUF KOMMT DOCHSlowenien will nicht aufgeben

Sloweniens Premier Alenka Bratusek wird den geplanten Anleihenverkauf nun doch nicht stoppen. Die Ratingagentur Moody's hatte das Euro-Land auf Ramsch-Niveau gesetzt. Das deutete auf neue Finanzierungsprobleme hin.
Sloweniens Regierungschefin Alenka Bratusek will verhindern, dass das kleine Land unter den Euro-Rettungsschirm muss. Quelle: dpa
Sloweniens Regierungschefin Alenka Bratusek will verhindern, dass das kleine Land unter den Euro-Rettungsschirm muss.Quelle: dpa
LjubljanaSlowenien will sich von der jüngsten Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Moody's nicht entmutigen lassen. Das Euro-Land will ungeachtet der schlechteren Bonitätsnote dringend benötigtes Geld am Kapitalmarkt aufnehmen. Die Ausgabe eines Dollar-Bonds sei nicht gestoppt worden, sondern werde weiter verfolgt, teilte das Finanzministerium in Ljubljana am Mittwoch mit. Nähere Informationen zum Anleihenverkauf wurden nicht genannt. Am Dienstag hieß es noch, Slowenien werde den geplanten Verkauf von Staatsanleihen stoppen.
Moody's hatte die Kreditwürdigkeit des Landes am Dienstag um gleich zwei Stufen auf „Ba1“ herabgesetzt - und damit auf Ramsch-Niveau. Denn „Ba1“ steht für spekulative Anlagen. Die Analysten begründeten den Schritt unter anderem mit dem Bankensektor des Landes und der hohen Verschuldung.

Welche Euro-Staaten das Zypern-Virus in sich tragen

Die Herabstufung ist ein schwerer Schlag für die erst seit kurzem regierende Ministerpräsidentin Alenka Bratusek, die das kleine Land mit zwei Millionen Einwohnern ohne Hilfe des Euro-Rettungsschirms sanieren will. Gelingt das nicht, müsste sich Slowenien wohl wie zuletzt Zypern scharfen Sparauflagen der europäischen Partner beugen.
Das Land ächzt unter hohen Schulden der zumeist staatlichen Banken und einem hohen Staatsdefizit infolge der schwachen Wirtschaftslage. Die slowenischen Geldhäuser haben faule Kredite im Umfang von rund sieben Milliarden Euro angehäuft - das entspricht einem Fünftel der Wirtschaftsleistung Sloweniens. Im Mai will die Regierung einen Plan für Privatisierungen von Staatsfirmen und einen neuen Sparkurs vorstellen.
Slowenien benötigt 2013 noch etwa 2,5 Milliarden Euro, um sich zu refinanzieren. Durch die Herabstufung könnten sich künftige Kredite wegen des von Moody's konstatierten höheren Ausfallrisikos verteuern. Moody's schätzt die Kreditwürdigkeit Sloweniens nun deutlich schlechter ein als die anderen beiden großen Agenturen S&P und Fitch.

Reichsten Euro-Länder nach Nettovermögen

Eigentlich sollte schon am Dienstag frisches Geld durch die Ausgabe von Dollar-Bonds in Sloweniens Kassen kommen, was sich nun aber verzögert hat. Daten des Thomson-Reuters-Dienstes IFR zufolge hatte die Finanzagentur am Dienstag bereits Angebote von zwölf Milliarden Dollar zu Zinssätzen zwischen fünf und 6,125 Prozent für seine Anleihen mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren erhalten.

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